Ein Tisch fuer vier, genau in der Mitte hier…

Das Erstlingswerk von F. Scott Fitzgerlad.  Geschrieben mit 23 Jahren. Eine gute Zusammenfassung findet man bei suite101.

Fitzgerald ist ein Schriftsteller, wie er der Gegenwart fehlt. Manchmal hat man den Eindruck, dass dieser zärtlichste aller großen amerikanischen Schriftsteller irgendwo sitzt, in einem Haus an der Riviera oder in einem Hotelzimmer in New York, und darauf wartet, dass ihn jemand anruft.

aus der Zeit Online von Georg Diez.

Und genau damit hat er recht. Es fehlen die Autoren und die Buecher, die nicht nur dabei helfen Zeit totzuschlagen. Vielleicht kenne ich auch einfach zu wenig zeitgenoessische Literatur.

 

Hunger

Sinnverlust, Desorientiertheit, Unbehaustheit, Isolation und Selbstentfremdung des Individuum

Damals, als noch niemand wußte, daß er ein Genie war und das Idol von Henry Miller, das Vorbild von Hemingway und der Lieblingsautor von Hermann Hesse werden sollte, damals, als noch niemand wußte, daß ihn Thomas Mann, Kafka, Brecht, Gorki oder Musil lesen würden und André Gide ihn sogar größer als Dostojewski findet, da wäre er fast in den Strassen von Kristiania (heute: Oslo, Norwegen) vor Krankheit und Armut gestorben.

Knut wir kennen uns ja noch gar nicht. Da bin ich tatsaechlich gespannt.



Stadbibliothek Braunschweig

Am Wochenende war ich zum ersten mal in der Stadtbibliothek Braunschweig. Erstaunlich wie gut besucht die Stadtbibliothek war. Alles ist gut sortiert, uebersichtlich und die Auswahl ist auch sehr gut. Ich kann mich nicht erinnern wann ich zum letzten mal in Goettingen in der Bibliothek war, vielleicht sollte ich dort auch mal wieder vorbei schauen. Zu Schulzeiten habe ich dort sehr viel Zeit verbracht (Mein erstes Enki Bilal, erstes Bukowski Buch, diverse Burroughs, Kerouacs, Buecher ueber Rechte beim Zivildienst usw.). Braunschweig profitierte natuerlich von den Umbaumassnahmen am Schloss, einen sehr viel besseren Ort haette man nicht finden koennen. Die Raeume sind gross, hell und es ist genug Platz fuer Erweiterungen. Besonders die Kinderbuchabteilung wirkt freundlich und einladend, auch wenn man kein Kind mehr ist und auch keins hat, welches man fuer seine eigenes ausgeben kann um einen Grund zu finden in den Kinderbuecherkisten zu wühlen. Fuer 12 Euro im Jahr (Goettingen 15 Euro) bekommt man einen Ausweis. Schade nur, dass man nur einen Ausweis bekommt wenn man auch in Braunschweig wohnhaft ist. Regelmaessige Besuche der Freundin reichen dafuer wohl nicht aus.

update: Laut Auskunft der Stadbibliothek Braunschweig muss man nicht in BS gemeldet sein um einen Ausweis zu bekommen.

Fante

fante

Warten auf Wunder von John Fante habe ich neulich durchgelesen. Es tut mir Leid, aber tatsaechlich kannte ich Fante bis ein paar Tage vor meinem Geburtstag nicht. Silvia hatte mich danach gefragt und kurz danach habe ich mir Warten auf Wunder gekauft. Das Buch ist nicht der Durchbruch, nicht der Oberhammer und verdient auch keine Superlative. Fante schreibt gut und so wie man schreiben sollte, haette Fante „Reise ans Ende der Nacht“ geschrieben, wuerde das Buch nur knapp 100 Seiten haben. Mich erinnert Fante an Miller, ohne soviel um den heissen Brei rumzuerzaehlen und an Bukowski, ohne soviel zu saufen. Fante ist nichts fuer den Leser der Spannung, Action oder  „0815-Sorge-dich-nicht-lebe“ erwartet. Wer Bukowski ganz ok findet und H. Miller gern gelesen hat, sich aergert das Kerouac tot ist, wartet das Sellinger stirbt, der kommt an Fante nicht vorbei. Und das sage ich nach nur einem Buch…ok ich habe vor ein paar Minuten Warte bis zum Frühling, Bandini gekauft, vielleicht habe ich danach auch eine andere Meinung zu Fante.

Ignaz

Ignaz ist nun gelesen. John Kennedy Tooles Tod war ein Verlust. Die Geschichte ist eine intelligente und originelle Komoedie. Tooles Charaktere wirken echt, haben ihre Ecken und Kanten. Das Buch ist wie ein Drehbuch, welches fuer eine Verfilmung nur minimal angepasst werden muesste. Der Humor mag fuer heutige Verhaeltnisse ein wenig seicht sein, damals jedoch war er sicherlich….anders ungewoehnlich. Was fuer Buecher mag man wohl heute fuer „ihrer Zeit vorraus“ halten? Wer  Komoedien mag, sollte dem ollen Ignaz eine Chance geben.

Ignaz oder Die Verschwoerung der Idioten

Lese ich zur Zeit.  John Kennedy Toole hat sogar den Pulitzer Preis dafuer bekommen…war zwar schon seit etlichen Jahren unter der Erde, aber egal. Bisher habe ich erst rund 100 Seiten, aber irgendwie gefaellts mir, ein bisschen verschroben (ein recht selten genutztes Wort in der heutigen Zeit) , aber gut. Der Protagonist ist Ignaz und sicherlich kennt ihn der ein oder andere.

Jonathan Swifts: „Wenn ein wahres Genie auf dieser Erde erscheint, wirst du es daran erkennen, daß sich die Idioten gegen es verschwoeren“

Ernest und die Fiesta

fiesta_grLieber Ernest H. nun habe ich drei Buecher und einige Deiner Geschichten gelesen. Das letzte war Fiesta. Du schreibst eigentlich nicht schlecht, aber ich behaupte Du hast nur geschrieben weil eine Schreibmaschine oder ein Stift oder anderes Schreibwerkzeug da war.  Das bedeuet nicht, dass mir Deine Buecher nicht gefallen haben, Paris – Ein Fest fuers Leben war zum Beispiel sehr gut. Buecher ueber Dich sind bestimmt um einiges interessanter als Buecher aus Deiner Hand. Warum ich kein Fan von Dir geworden bin ist recht einfach erklaert: jede Seite von H. Miller, Celines Reise…oder Tod auf Kredit, Kerouac…ist mehr als ein ganzes Buch von Dir…tja so seh ich das. Irgendwie musste ich auch staendig an Miller denken bei den  Charackteren, keine Ahnung warum, vielleicht auch nur wegen Paris&co.